Cluj-Napoca

Cluj-Napoca

Cluj und Klausenburg sind Weiterleitungen auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Cluj (Begriffsklärung) und Klausenburg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Cluj-Napoca
Klausenburg
Kolozsvár
Cluj-Napoca führt kein Wappen
Cluj-Napoca (Rumänien)
Paris plan pointer b jms.svg
 
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 47′ N23° 36′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 340 m
Fläche: 179,5 km²
Einwohner: 324.576 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte: 1.808 Einwohner je km²
Postleitzahl: 400001 – 400930
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016[2])
Gemeindeart: Munizipium
Bürgermeister: Emil Boc (PNL)
Postanschrift: Str. Moților, nr. 1–3
loc. Cluj-Napoca, jud. Cluj, RO–400001
Website:
Blick über die Stadt
Cluj-Napoca (rotes Viereck) mit Nachbarorten: ZalăuDejBistrița,Târgu MureșMediașAlba Iulia,Turda

Cluj-Napoca ( ˈkluːʒ naˈpɔka?/i, bis 1974 Cluj), deutsch KlausenburgungarischKolozsvár, lat. Claudianopolis[3] ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens. Es ist Hauptstadt desKreises Cluj in Siebenbürgen und Sitz der Planungsregion Nordwest. Die Stadt hat 324.576 Einwohner (Stand Oktober 2011).[4]

 

 
 
Inhaltsverzeichnis

 

 
GeographieBearbeiten

Der Fluss Someșul Mic in Cluj

Cluj-Napoca befindet sich im Westen Siebenbürgens am Fluss Someșul Mic (Kleiner Somesch). Die Umgebung ist durch Berge und Wälder geprägt. Neben einigen Seen, Bächen und Flüssen wie dem Someșul Mic gibt es auch unterirdische Gewässer.

Das kontinental-gemäßigte Klima erzeugt große jahreszeitliche Temperaturschwankungen mit heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern.

Von den südlich gelegenen Hügeln bei Feleacu hat man einen schönen Panoramablick auf die Stadt.

StadtgliederungBearbeiten

Lage der Stadtteile

Die Innenstadt mit ihren historischen Gebäuden ist vor allem von großen Plattenbausiedlungen aus kommunistischer Zeit umgeben: Im Westen Mănăștur (dt. früher Abtsdorf) und Grigorescu, im OstenMărăști und Gheorgheni sowie südlich des Zentrums Zorilor.

Die Viertel IrisBulgaria und Dâmbul Rotund sind hauptsächlich industriell geprägt. GruiaSomeșeni(eigenständiger Vorort bis 1960)[5] und Andrei Mureșanu gehören zu den älteren Einfamilienhaus-Siedlungen, daneben gibt es weitere, teils sehr junge Wohnviertel bzw. Wohnparks.

NachbargemeindenBearbeiten

Folgende Gemeinden grenzen unmittelbar an die Stadt: Nördlich Chinteni, östlich Apahida, südlich Feleacu (Fleck), westlichFlorești (Sächsisch Fenesch) und im Nordwesten Baciu. Vor allem seit Beginn des 21. Jahrhunderts ziehen viele Klausenburger aus der Stadt in neu errichtete Wohnanlagen des Umlandes.

KlimatabelleBearbeiten

Cluj-Napoca
Klimadiagramm
J F M A M J J A S O N D
 
 
24
 
0
-7
 
 
20
 
3
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22
 
10
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48
 
15
4
 
 
69
 
20
9
 
 
95
 
23
11
 
 
81
 
25
13
 
 
60
 
24
12
 
 
36
 
21
9
 
 
31
 
15
4
 
 
30
 
6
-1
 
 
32
 
2
-4
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Cluj-Napoca
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Max. Temperatur (°C) 0,3 3,2 9,9 15,0 20,3 22,6 24,5 24,3 20,7 14,6 6,3 1,8 Ø 13,7
Min. Temperatur (°C) -6,5 -4,7 -0,6 3,9 8,6 11,3 12,7 12,2 8,9 3,8 -0,7 -4,2 Ø 3,8
 
Niederschlag (mm) 24 20 22 48 69 95 81 60 36 31 30 32 Σ 548
 
Sonnenstunden (h/d) 2,3 3,5 5,3 5,8 7,4 8,0 8,8 8,4 6,8 5,4 2,5 1,8 Ø 5,5
 
Regentage (d) 6 5 5 9 11 11 10 8 6 6 7 7 Σ 91
 
Luftfeuchtigkeit (%) 87 82 74 72 74 77 76 76 78 81 86 88 Ø 79,2

Es gibt sechs Bezirksrathäuser, die jedoch keine Funktion als Sitz von Parlament, Verwaltung oder eines Bezirksbürgermeisters des jeweiligen Stadtteils haben. Sie wurden von Emil Boc eingeführt, damit Bürger einen Teil ihrer Verwaltungsanlegenheiten möglichst in Wohnnähe erledigen können.[15][16]

MetropolregionBearbeiten

Blick über den Süden von Cluj-Napoca

Cluj-Napoca ist Zentrum der gleichnamigen Metropolregion (Zona metropolitană Cluj-Napoca), zusammen mit siebzehn weiteren Kommunen der Umgebung.[17] Die Gesamtbevölkerung des Großraumes beträgt ca. 380.000 Einwohner. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung der Infrastruktur.

StädtepartnerschaftenBearbeiten

Cluj-Napoca ist weltweit mit 20 Städten/Gebietskörperschaften durch Partnerschaften verbunden:[18]

 
BildungBearbeiten

Hauptgebäude der Babeș-Bolyai-Universität
Musiklyzeum Sigismund Toduță
Universitätsbibliothek Lucian Blaga

Besonders in den Vorlesungszeiten ist der Charakter Clujs als Universitätsstadt durch seine Studenten unverkennbar. Die Babeș-Bolyai-Universität, mit über 45.000 Studenten die größte unter den sechs staatlichen Hochschulen der Stadt, ist in der Region Ost- bzw. Ostmitteleuropa von Bedeutung. Als dreisprachige Universität – rumänisch, ungarisch und deutsch – ist sie eine Seltenheit in Europa. Die Universität wurde 1872 gegründet, ihre Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert. So nennt auch ihr heutiges Siegel 1581 als Entstehungsjahr des Jesuitenkollegs, dessen Gründung auf Initiative Stephan Báthoryserfolgte.

Die Universität für Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin (USAMV) existiert seit 1869. Die weiteren staatlichen Hochschulen bzw. ihre jeweiligen Vorgänger sind Gründungen aus der Zwischenkriegszeit: Technische Universität Cluj-NapocaMedizinische und Pharmazeutische Universität Iuliu HațieganuUniversität für Kunst und Design,Musikakademie Gheorghe Dima. Seit den 1990er Jahren entstanden Privathochschulen. Hierzu gehört die 2001 gegründete ungarischsprachige Sapientia-Universität von Transsilvanien.

In der Innenstadt befindet sich eine Zweigstelle der Rumänischen Akademie mit Hauptsitz in Bukarest. Die Akademie führt insgesamt elf Einrichtungen in Cluj.[20] Darunter befinden sich das Zentrum für Siebenbürgische Studien, das Folklore-Archiv mit Sammlungen rumänischer, ungarischer und siebenbürgisch-sächsischer Volkskunst, das Astronomische Institut mit einer Sternwarte sowie das Tiberiu-Popoviciu-Institut für Numerik.

Staatliche HochschulenBearbeiten

Private HochschulenBearbeiten

Einige private bzw. kirchliche Universitäten:

  • Christliche Universität Dimitrie Cantemir
  • Protestantisch-Theologisches Institut
  • Sapientia-Universität (größte ungarischsprachige Privathochschule Rumäniens)

SchulenBearbeiten

Es gibt etwa dreißig Lyzeen (Gymnasien) in Cluj, darunter gemäß der religiösen Vielfalt der Stadt verschiedene kirchliche, das Musiklyzeum Sigismund Toduță, das Kunstlyzeum Romulus Ladea, das Octavian-Stroia-Lyzeum für Tanz und Schauspiel, ein Waldorf- sowie ein Blindenlyzeum. Darüber hinaus existieren Kindergärten, Schulen im Primarbereich, spezielle ‚Berufsschulen‘, z. B. der Eisenbahn, und das George-Coșbuc-Nationalkolleg, in dem alle zwölf Klassenstufen unterrichtet werden.

Mehrere Schulen und Kindergärten sind ungarisch oder haben ungarische Sektionen. Am Nationalkolleg gibt es neben der rumänischen eine deutschsprachige Sektion mit jeweils zwei bis drei deutschen Klassen pro Stufe. Es ist Partnerschule derBundesrepublik Deutschland.

BibliothekenBearbeiten

  • Kreisbibliothek Octavian Goga
  • Universitätsbibliothek „Lucian Blaga“ mit der zentralen Bibliothek, Zweigstellen und Sondereinrichtungen (amerikanische, britische, deutsche und österreichische Bibliothek sowie Bibliothek für Jüdische Studien)
  • Bibliothek der Rumänischen Akademie
  • Bibliotheken der Kulturinstitute

 
Kunst und KulturBearbeiten

Cluj ist eines der wichtigen kulturellen Zentren Siebenbürgens bzw. Rumäniens. Die historischen Gebäude in der weitgehend erhaltenen Altstadt zeugen von der kulturellen Vergangenheit der Stadt.

Dass das künstlerische Handwerk im mittelalterlichen Klausenburg hoch entwickelt war, zeigen die Brüder Georg und Martin von Klausenburg, die zu den wichtigsten europäischen Bildhauern des 14. Jahrhunderts zählen.[21][22] Von ihnen stammt das Reiterstandbild des Heiligen Georg für den Prager Hradschin (1373). Für Form und Technik der Statue, deren Kopie in der Innenstadt von Cluj steht, gab es zur damaligen Zeit keine Entsprechung.

Theater und FilmBearbeiten

Erstes Theaterhaus der Stadt, später abgerissen

1792 wurde hier die erste ungarischsprachige Theatergruppe Siebenbürgens gegründet, 1821 folgte der Bau eines eigenen Theatergebäudes.[23] Nach den Plänen des WienerArchitekturbüros Fellner & Helmer wurde in den Jahren 1904 bis 1906 das Nationaltheater errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts war Klausenburg ein Zentrum für Stummfilm-Produktionen, hier wirkten u. a. der Regisseur Michael Curtiz und Sir Alexander Korda.[24]Prägend waren die Initiativen von Jenő Janovics, seit 1905 Theaterdirektor in der Stadt, der sich für das Medium Film einsetzte.

Heute knüpfen zwei Theaterhäuser – das rumänische Nationaltheater (Teatrul Național Lucian Blaga) und das Ungarische Staatstheater (Teatrul Maghiar de Stat) – sowie das seit 2002 jährlich stattfindendeInternationale Filmfestival Transilvania (TIFF) an diese Tradition an. Weiterhin gibt es ein Puppentheater (Teatrul de Păpuși „Puck“).

Cluj verfügt über fünf Kinos, darunter die drei ‚klassischen‘ Häuser Florin Piersic (früher Republica), Arta und Victoria in der Innenstadt, die schon zu kommunistischen Zeiten existierten und heute neben internationalen Kinofilmen teils auch kleinere Filmproduktionen zeigen. Zwei Multiplex-Kinos wurden 2008 bzw. 2009 eröffnet.

Oper und MusikBearbeiten

Rumänische Nationaloper und Nationaltheater
Ungarische Oper und Staatstheater

Wie auch im Theaterbereich gibt es ein eigenes Opernhaus für die ungarische Minderheit(Opera Maghiară) neben der Rumänischen Nationaloper (Opera Națională Română). Klausenburg erlebte 1822 die erste Opernaufführung. Vor allem unter Janovics hat die Oper ab ca. 1900 eine moderne Entwicklung erfahren. Nachdem die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg Rumänien zugesprochen wurde, wurde 1919 die rumänische Oper gegründet, die erste rumänischsprachige Aufführung erfolgte im Jahr darauf. Das ungarische Opernwesen blieb zwar als Teil des ungarischsprachigen Theaters erhalten, konnte aber nur unter Schwierigkeiten – weiterhin unter Führung Janovics’ – in der Zwischenkriegszeit bestehen. Die Ungarische Oper in ihrer heutigen, eigenständigen Form existiert seit 1948.

Die Transilvania-Staatsphilharmonie (Filarmonica de Stat Transilvania) wurde 1955 gegründet, zu ihr gehören neben dem Symphonieorchester ein Chor, ein Kammerorchester, das Streichquartett Transilvan und eine Folkloregruppe. Vorreiter der Philharmonie waren die jeweiligen Orchester der bereits älteren Theater- und Opernensemble. So gab es vor dem Zweiten Weltkrieg beispielsweise ein Orchestra Operei Naționale din Cluj – also ein Orchester der Oper. Tatsächlich eigenständig war das Goldmark-Orchester in den 1930er Jahren, in dem jüdische Gemeindemitglieder gemeinsam musizierten.[25] 1947 wurde schließlich versucht, eine neue Philharmonie auf die Beine zu stellen. Die Filarmonica Ardealul hielt sich nur zwei Spielzeiten, bildete aber ein Fundament für die Gründung der Staatsphilharmonie kurz darauf.

Zu den herausragenden musikalischen Ereignissen des Jahres zählen das Mozart Festival für klassische Musik und dasTransilvania Jazz Festival.

Im Bereich der Popkultur finden nur wenige Großereignisse statt. Es gibt eine Szene für elektronische Musik, die in Clubs aufgelegt wird. Im Bereich der alternativen Rockmusik ist vor allem KUMM über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

MuseenBearbeiten

Bánffy-Palais (Museum für Kunst)

In der Stadt gibt es eine Reihe von Museen:

  • Museum für Kunst (Muzeu de Artă) im Bánffy-Palais
  • Nationalmuseum für Siebenbürgische Geschichte (Muzeul Național de Istorie a Transilvaniei)
  • Siebenbürgisches Ethnographisches Museum (Muzeul Etnografic al Transilvaniei)
  • Freilichtmuseum Romulus Vuia (Parcul etnografic național Romulus Vuia)
  • Apothekenmuseum (Muzeu de Farmacie)
  • Museen der Babeș-Bolyai-Universität
    • Universitätsmuseum (Muzeul Universității)
    • Museum für Mineralogie (Muzeul de Mineralogie)
    • Botanisches Museum (Muzeul Botanic)
    • Paläontologisches Museum (Muzeul de Paleontologie-Stratigrafie)
    • Vivarium (Vivariu)
    • Zoologisches Museum (Muzeul Zoologic)

Multikulturelles ZentrumBearbeiten

Franziskaner-Kirche

Durch seine starke magyarische Bevölkerungsgruppe ist Cluj einer der Kristallisationspunkte der ungarisch-siebenbürgischen Kultur. So existieren ungarische Verlage, Buchhandlungen und Kultureinrichtungen.

An der Babeș-Bolyai-Universität ist ein Konfuzius-Institut, und an der KreisbibliothekOctavian Goga befindet sich ein American Corner. Darüber hinaus gibt es neben dem deutschen ein französisches, ein italienisches und ein japanisches Kulturzentrum sowie eine Filiale des British Council.

KulturfestivalsBearbeiten

GastronomieBearbeiten

Kürtőskalács – SiebenbürgischeBaumstriezel

Die traditionelle „Klausenburger Küche“ ist wie die gesamte siebenbürgische Küche von ungarischen, rumänischen, siebenbürgisch-sächsischen und österreichischen Einflüssen geprägt. So befinden sich in der Stadt beispielsweise auch einige Kaffeehäuser Wiener Art. Gerichte, die den Namen der Stadt tragen, sind das Klausenburger Kraut (Varză á la Cluj)und Klausenburger Speck.

Seit 1878 existiert die Ursus-Brauerei.

 
SportBearbeiten

Der CFR Cluj ist der gegenwärtig erfolgreichste Fußballklub der Stadt. Er spielt in der höchsten rumänischen Liga 1 und erwarb zuletzt 2011/2012 den Meistertitel. In der Stadt gibt es zwei große Fußballstadien: Das Dr.-Constantin-Rădulescu-Stadion des CFR Cluj sowie das Stadionul Clujana von Universitatea Cluj. Das neue Ion-Moina-Stadion des Munizipums Cluj-Napoca ist 2011 eröffnet worden. Zeitweise erfolgreich war der nicht mehr bestehende Fußballverein Victoria Cluj.

Darüber hinaus existieren in Cluj-Napoca weitere erfolgreiche Teams in Mannschaftssportarten. Der rumänischeBasketballmeister der Saison 2010/11 ist die Mannschaft von Universitatea Cluj-Napoca, die auch vorher schon mehrmals diesen Titel gewinnen konnte.

Zu den weiteren Sportstätten der Stadt zählen:

  • Olympia-Schwimmhalle
  • Sportarena Horea Demian
  • Sportpark Iuliu Hațieganu
  • Skateboard-Areal im Caragiale-Park
Reiterstandbild "Mathias Rex"

 
SehenswürdigkeitenBearbeiten

Die Sehenswürdigkeiten von Klausenburg befinden sich vor allem in der Innenstadt, deren historische Gebäude aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg weitgehend erhalten geblieben sind. Ihre unterschiedlichen architektonischen Stile prägen das Stadtbild. Aus der älteren Zeit der Geschichte Klausenburgs sind die mittelalterliche Gotik, deren wichtigstes und bekanntestes Beispiel der Stadt die Michaelskirche ist, Renaissance-Bauten und die barocken Adelspaläste aus der Frühen Neuzeit charakteristisch. Im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche repräsentative Gebäude im klassizistischeneklektizistischen und Jugendstil.

Einige größere Gebäude entstanden zur Zeit des Kommunismus in der Innenstadt, etwa der Telephon-Palast imbrutalistischen Stil, das Hotel Belvedere, die Bibliothek der Rumänischen Akademie und das Warenkaufhaus Central (heute moderne Fassade).

Straßen und PlätzeBearbeiten

Die drei zentralen Plätze der Innenstadt sind der Piața Unirii, der Piața Avram Iancu und der Piața Mihai Viteazul. Daneben gibt es einige weitere Straßenzüge und Orte mit besonders hoher Dichte an historischen Gebäuden.

Piața UniriiBearbeiten

Der Unirii-Platz (Vereinigungsplatz, dt. auch Hauptplatz) war früher ein großer Marktplatz. Auf ihm befindet sich mit der Michaelskirche das Wahrzeichen der Stadt.

  • Sankt Michaelskirche, errichtet 14./15. Jahrhundert (Turm Mitte 19. Jahrh.), wichtiges Beispiel gotischer Architektur in Rumänien, römisch-katholisch[26]
  • Reiterstandbild von Matthias Corvinus (1902)
  • Bánffy-Palais (um 1780), eines der wichtigsten Barockgebäude Siebenbürgens, heute Kunstmuseum
  • Ehemaliges Hotel New York, später Hotel Continental, heute leerstehend
  • Rhédey-Palais
  • Jósika-Palais
  • Mauksch-Hintz-Haus, heute Apothekenmuseum
  • Wolphard-Kakas-Haus (1534–1600)
  • Denkmal für die Opfer des Memorandumprozesses(1994)

Piața Avram IancuBearbeiten

  • Orthodoxe Kathedrale (1920–1930)
  • Nationaltheater und -oper (1904–1906), erbaut nach Plänen von Fellner & HelmerNeobarock mit Jugendstil-Elementen
  • Ehemalige Industrie- und Handelskammer im Jugendstil, heute Präfektur des Kreises Cluj
  • Orthodoxer Bischofspalast (1887), ehemalige Forstverwaltung, heute Sitz des Erzbistums Vad, Feleac und Cluj
  • Protestantisch-Theologisches Institut (1894/95)
  • Ehemalige Garnison, heute Schulinspektion
  • Eisenbahndirektion (1887)
  • Finanzpalast

Piața Mihai ViteazulBearbeiten

  • Statue von Mihai Viteazul (Michael dem Tapferen) (1970er Jahre)
  • Széki-Palast (1893)
  • Babos-Palast
  • Florin-Piersic-Kino (früher Republica), sozialistischer Bau

Piața Muzeului und UmgebungBearbeiten

Museumsplatz

Der Museumsplatz und seine umliegenden Gassen bilden eine beliebte, autofreie Flaniermeile mit zahlreichen Cafés und teils mittelalterlichem Ambiente. An dieser Stelle stand die erste Burg der Stadt.

  • Petrechevich-Horváth-Haus, heute Nationalmuseum für Siebenbürgische Geschichte
  • Ehemaliges Franziskanerkloster (15. Jahrhundert), heute Musiklyzeum
  • Franziskanerkirche (13. Jahrhundert), später gotisch verändert, Barock-Turm aus dem 18. Jahrhundert
  • Geburtshaus von Matthias Corvinus (15. Jahrhundert)
  • Geburtshaus von Stephan Bocskai (16. Jh.), heute Sapientia-Universität

Strada HoreaBearbeiten

Die Horea-Straße führt von der Stadtmitte zum Bahnhof. Zahlreiche Gebäude entstanden in dem ehemals ungarisch-bürgerlich geprägten Viertel um 1900.

  • Palais Berde
  • Urania-Palast (1910), Jugendstil
  • Ehemaliges Hotel Astoria, Jugendstil, heute Industrie- und Handelskammer
  • Reformierte Synagoge (1887) mit Gedenktafel für die Deportierten des Holocaust
  • Benkö-Haus
  • Philologische Fakultät der Babeș-Bolyai-Universität
  • Reformierte Millenniumskirche (1897/98)
  • Bahnhofsgebäude (1902) am Bahnhofsvorplatz (Piața Gării)

Strada Mihail KogălniceanuBearbeiten

  • Babeș-Bolyai-Universität (19. Jahrhundert), Hauptgebäude
  • István Báthory Lyzeum (1817–1821)
  • Haus der Akademie (1937), Bauhaus-Stil
  • diverse Herrenhäuser (18./19. Jahrhundert)
  • Reformiertes Konvikt
  • Bibliothek der Rumänischen Akademie sowie Nationalarchiv, sozialistische Bauten
  • Statue des Heiligen Georg, Kopie der Statue auf der Prager Burg, die in Klausenburg angefertigt wurde
  • Reformierte Kirche (um 1500), turmlos, bedeutende Orgel

Weitere BauwerkeBearbeiten

Unitarische Kirche
  • Ehemaliges Piaristenkolleg (1734/35), heute u. a. Deutsches Kulturzentrum Klausenburg
  • Ehemaliges Hotel Biasini, heute u. a. Kaffeehaus
  • Hauptpostamt (1898)
  • Rathaus (1896/97)
  • Redoute-Palast (18. Jahrhundert), ehemaliger Konzertsaal (u. a. Johannes Brahms) und Ort siebenbürgischer Landtage, heute Ethnographisches Museum
  • Feuerwehrturm (16. Jahrhundert), heute Feuerwehrmuseum
  • Schneiderbastei, Reste der alten Stadtmauer
  • Ehemalige Poalei-Tzedek-Synagoge, heute Kulturhaus
  • Ehemalige Minoritenkirche (18. Jahrhundert), Jugendstil-Glasfenster, heute Kathedrale der griechisch-katholischen Eparchie Cluj-Gherla
  • Piaristenkirche
  • Reformierte Kirche in der Unterstadt (1828–1879)
  • Reformierte Kirche „mit dem Hahn“ (Biserica cu Cocoș) (1913/14), Jugendstil
  • Unitarierkirche (Kolozsvári unitárius templom), 1796, Barockstil, mit Denkmal für Franz David
  • Kalvarienkirche im Stadtteil Mănăștur (Abtsdorf)
  • Sankt Peterskirche (1844–1848) mit barockem Portal (1747) und Mariensäule (1744)

Parks und FriedhöfeBearbeiten

Stadtpark

1830 wurde der Stadtpark eröffnet, in dem sich ein See befindet, im Sommer mit Ruderbootverleih, im Winter als Fläche zum Schlittschuhlaufen. Am Parkrand befinden sich ein Gebäude der Universität für Kunst und Design im Bauhaus-Stil und das Ungarische Staatstheater (1912).

Weitere Grünlagen und sehenswerte Friedhöfe der Stadt:

  • Botanischer Garten, seit 1920, umfasst eine Fläche von 14 ha
  • Zitadelle, liegt erhöht, nur noch wenige Reste der Verteidigungsanlage sichtbar
  • Zentralfriedhof Házsongárd (dt. auch Hasengartener Friedhof), seit 1585, zählt aufgrund seiner vielen Ehrengräber und des weitläufigen Areals zum Pantheon Siebenbürgens
  • Jüdischer Friedhof

UmgebungBearbeiten

 
Handel und WirtschaftBearbeiten

Fluss Someș

BankenBearbeiten

In den letzten Jahren sind infolge der Liberalisierung der rumänischen Wirtschaft einige moderne Hochhäuser gebaut worden, vor allem von Banken (Regionalstelle derRumänischen Bank für EntwicklungRumänische Commerzbank und der Hauptsitz derBanca Transilvania).

IndustrieBearbeiten

Aufgrund der Nähe zur Universität sind weiterhin die Branchen Informationstechnologie, Elektrotechnik und Maschinenbau stark ausgeprägt. Die Schuhbranche ist für Klausenburg ein zusätzliches Standbein. Unter dem Namen TETAROM werden vier Industrieparks mit etwa 2500 Arbeitsplätzen und einem Gesamtumfang von ca. 280 Hektar für moderne Technologien vermarktet (Stand 2013).[27]

Landwirtschaft und NahrungsmittelindustrieBearbeiten

Die Ursus-Brauerei

Eine wichtige Rolle spielen nach wie vor die großen Märkte, auf denen Landwirte der Umgebung und aus anderen Regionen ihre Produkte anbieten können. Es gibt sieben große Markthallen bzw. -plätze, u. a. in der Innenstadt, sowie das 2007 eröffnete Centrul Agro Transilvania. Mit der Firma Napolact ist einer der größten rumänischen Produzenten von Milchprodukten in Cluj ansässig. Das in der Stadt gebraute Ursus ist eines der meistverkauften Biere in Rumänien.

EinzelhandelBearbeiten

Ende 2007 wurden zwei große Einkaufszentren (Polus Center Cluj und Iulius Mall Cluj) eröffnet, in denen zahlreiche internationale Geschäfte Filialen haben. Ein Warenkaufhaus existiert seit 1977 in der Innenstadt. Zu den ‚westlichen‘ Supermarkt-Ketten (u. a. Kauflandreal,- und Carrefour) kommen zahlreiche kleine Lebensmittelläden, die oft rund um die Uhr geöffnet haben.

GastgewerbeBearbeiten

Hotels und Pensionen mit in etwa 6500 Betten.[28] Es gibt eine Jugendherberge im Stadtzentrum. Die meisten Touristen kommen aus Ungarn, Italien und Deutschland.[29]

MedienBearbeiten

Zeitungen und Zeitschriften in Cluj
  • Tageszeitungen:
    • in rumänischer Sprache: FăcliaZiua de ClujMonitorul de Cluj. Informația Cluj. Cluj Expres
    • in ungarischer Sprache: Krónika. Szabadság
  • Wochenzeitungen:
    • in rumänischer Sprache:
      • Politik, Wirtschaft und Finanzen: Săptămâna Clujeană. Piața A–Z
      • Kulturzeitungen: ApostrofEchinoxIdeaSteaua. Tribuna. Verso
    • in ungarischer Sprache:
      • Politik, Wirtschaft und Finanzen: Erdélyi Napló
      • Kulturzeitungen: Helikon. Korunk
  • Fernsehen (in rumänischer und ungarischer Sprache): TVR Cluj. One TV. NCN
  • Hörfunk:
    • in rumänischer und ungarischer Sprache: Radio Transilvania Cluj. Radio ClujRadio Impuls
    • in ungarischer Sprache: Paprika Rádió

 
VerkehrBearbeiten

Tarom-Flug 645 von Bukarest nach der Landung in Cluj-Napoca
Bahnhofsgebäude von 1902

Von der im Bau befindlichen Siebenbürgen-Autobahn A3 von Bukarest zur ungarischen Grenze (Borș) und von dort weiter in Richtung Budapest ist bereits ein Teilstück, das an Cluj-Napoca vorbeiführt, fertiggestellt worden.[30] Eine Autobahnauffahrt befindet sich westlich der Stadt in Gilău, eine weitere soll im Nordwesten hinzukommen.[31] Die neue Autobahn soll einen Großteil des Verkehrs von der Nationalstraße (drum național) DN1 (Europastraße 60) aufnehmen, die auch durch die Innenstadt von Cluj führt. Ferner enden in bzw. nahe der Stadt folgende Nationalstraßen: DN1C (E 576), DN1F (E 81) und DN16. Seit den 1990er Jahren wuchs das PKW- und LKW-Aufkommen in der historischen Innenstadt und den Wohnvierteln stetig.[32] Maßnahmen zur Entschärfung der Verkehrssituation sind neben dem fertigen Autobahnabschnitt geplante bzw. im Bau befindliche Umgehungsstraßen[33][34] und die Errichtung von Parkhäusern, von denen bisher vier in Betrieb sind.[35]

Der internationale Flughafen Cluj-Napoca wird zurzeit ebenfalls ausgebaut und verzeichnet jährlich wachsende Passagierzahlen. Von hier aus kann man in Direktflügen Bukarest,Timișoara (Temeswar)KölnDortmundMünchenNürnbergLondonWienBudapest,Mailand und Bologna erreichen. Der Flughafen wurde 1932 für den zivilen Luftverkehr geöffnet.

Cluj-Napoca bildet einen Eisenbahn-Knotenpunkt mit zahlreichen Schnellzugverbindungen in andere Teile des Landes. Mehrmals täglich verkehren internationale Züge aus bzw. nachBudapest über Oradea (Großwardein). Die Stadt erhielt 1870 mit Eröffnung der Strecke von Oradea nach Cluj Anschluss an die Eisenbahn. 1873 wurde die Weiterführung nach Brașov(Kronstadt) in Betrieb genommen, 1881 die Verbindung nach Dej. Am Bahnhof Cluj Napoca Est im Stadtteil Someșeni halten nur Regionalzüge.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch das kommunale Unternehmen RATUC (Regia Autonomă de Transport Urban Călători) abgewickelt. Es betreibt drei Straßenbahnliniensowie zahlreiche Oberleitungsbus- und Dieselbus-Linien. Private Reisebus-Unternehmen bieten Fahrten ins Umland sowie nationale und internationale Verbindungen an. Es gibt einen Busbahnhof (Autogara „Beta“).

Insgesamt ist das Radfahren nicht weit verbreitet. Ein zaghafter Ausbau von Radwegen findet allerdings statt.

 
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